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Die 3 Farben der Gemeinschaft - Mehr im Internet

In diesem Bereich ("Mehr im Internet") finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Die 3 Farben der Gemeinschaft. Um die gesuchte Antwort zu finden, wählen Sie in der linken Spalte die Zahl der Seite des Buches aus, auf der sich die entsprechende Frage befindet.

Warum vertritt NCD nicht ein ganz konkretes Kleingruppenmodell?

allgemeingültige Prinzipien, statt ein bestimmtes Modell zu vertreten. Um diese Prinzipien ausfindig zu machen, wurden Einsichten von unzähligen Modellen sorgfältig ausgewertet. Viele Gemeinden, die die natürliche Gemeindeentwicklung anwenden, folgen einem ganz bestimmten Kleingruppenmodell, weil dies genau zu ihren Bedürfnissen und Zielen passt. Der in "Die 3 Farben der Gemeinschaft" beschriebene Ansatz versteht sich nicht als Alternative zu bestehenden Kleingruppenmodellen, sondern als Grundlage für jede Art von modellorientierter Arbeit. Deshalb kann NCD mit jedem Kleingruppenmodell kombiniert werden.

Warum beginnen alle Bücher der Reihe "Gemeinde natürlich entwickeln" mit dem Trinitarischen Kompass?

Die zentrale Stellung des Trinitarischen Kompasses hat vor allem die folgenden drei Gründe:
  1. Jedes Buch (das sich mit praktischen Veränderungsprozessen befasst) beginnt bewusst mit einer theologischen Perspektive, die direkt oder indirekt das behandelte Thema mit unserem Bild des dreieinigen Gottes in Beziehung setzt.
  2. Die drei Farben des Trinitarischen Kompasses stellen sicher, dass das behandelte Thema – biblisch gesehen –ausgewogen behandelt wird (anstatt die Werte eines ganz bestimmten Farbsegmentes in den Vordergrund zu stellen).
  3. Je stärker Leser der Reihe "Gemeinde natürlich entwickeln" mit den Gesetzmäßigkeiten des Trinitarischen Kompasses vertraut sind, desto besser werden sie in der Lage sein, diese Gesetzmäßigkeiten selbstständig auf andere Themen zu übertragen. Derartiges Training stärkt die geistliche Mündigkeit..

Welche Forschungen hat NCD International im Blick auf Kleingruppen durchgeführt?

Die drei wichtigsten Stränge der Forschungsarbeit im Blick auf Kleingruppen sind die folgenden:
  1. Die Daten aus weltweit 65.000 Gemeinden, die ein oder mehr Gemeindeprofil(e) durchgeführt haben. Da eines der acht Qualitätsmerkmale, die im Gemeindeprofil untersucht wurden, "ganzheitliche Kleingruppen" ist, brachte eine Analyse dieser Daten zahlreiche interkulturelle Einsichten aus Gemeinden mit unterschiedlichen Kleingruppenmodellen ans Tageslicht.
  2. Forschung im Blick auf die sieben geistlichen Energien in 88 Denominationen und 38 Ländern. Diese Forschungsarbeit gibt dem Geistliche-Energie-Test ein solides interkulturelles Fundament.
  3. Persönliche Auswertungs-Interviews im Blick auf den Geistliche-Energie-Test mit einer Testgruppe von 100 Teilnehmern aus verschiedenen Ländern.

Warum sind die Qualitätsmerkmale gesunder Gemeinden und gesunder Kleingruppen nahezu identisch?

Das erklärt sich durch die Tatsache, dass eine Kleingruppe (jedenfalls insofern sie ganzheitlich ist) nichts Anderes als eine "Gemeinde im Kleinformat" ist. Einzelne Qualitätsmerkmale mögen sich auf Kleingruppenebene zwar anders ausdrücken als auch der Ebene der Gesamtgemeinde; die Prinzipien selbst sind allerdings exakt die gleichen.

Was sind die wichtigsten Definitionen von Sünde?

Es gibt sehr viel mehr Definitionen von Sünde, als die meisten Christen vermuten würden – wobei jede Definition einen ganz bestimmten Aspekt der biblischen Lehre in den Vordergrund stellt. Die meisten von ihnen können direkt oder indirekt einem der folgenden drei Konzepte zugeordnet werden:
  1. Sünde als Ungehorsam gegenüber Gott, d.h. eine Verletzung der biblischen Maßstäbe, die unsere Beziehung zu Gott belastet.
  2. Sünde als ein Akt, der anderen Menschen Schaden zufügt, d.h. Beeinträchtigung unserer Beziehung zu unseren Mitmenschen.
  3. Sünde als selbstzerstörerisches Verhaltensmuster, d.h. Schädigung unserer Beziehung zu uns selbst und unseres eigenen Glücks.
Das Buch "Die 3 Farben der Gemeinschaft" spricht alle drei Dimensionen an.

Wie kann Sünde eine derartig beklemmende Rolle in der Christenheit spielen, wo doch Jesus für unsere Sünden gestorben ist?

Jesu Tod am Kreuz – und die Vergebung der Sünden, die dieser Akt ermöglicht – ist Grundlage aller biblisch orientierten Versuche, mit der Realität von Sünde umzugehen. Alle Konzepte in "Die 3 Farben der Gemeinschaft" basieren auf dieser Grundlage. Unsere lebenslange Herausforderung als Christen besteht darin, aus der Tatsache, dass unsere Sünden vergeben sind und der Heilige Geist in uns wohnt, praktische Konsequenzen zu ziehen, indem wir fortwährend im Glauben wachsen. Das Buch "Die 3 Farben der Gemeinschaft" wurde entwickelt, um zu zeigen, wie das praktisch geschehen kann. Viele der herkömmlichen Bemühungen, mit Sünde umzugehen (die entweder zum Weg der Verdrängung oder zum Weg des Kompromisses neigen) sind weitgehend gescheitert. Keine von ihnen hat es geschafft, die Energien, die in uns sind, für Ziele des Reiches Gottes nutzbar zu machen.

Warum und wie wurde die ursprüngliche Liste der 7 Todsünden im Laufe der Kirchengeschichte verändert?

Im Laufe der Kirchengeschichte geschah die Weiterentwicklung der Liste der 7 Todsünden in unterschiedlichen Kontexten, was die Arbeit an der Liste nicht unwesentlich beeinflusste:
  1. Die ursprüngliche Liste (Evagrius) wurde entwickelt, um Mönchen, die sich in der ägyptischen Wüste um ein asketisches Leben bemühten, dabei zu helfen, ihre unreinen Gedanken zu verstehen und zu überwinden. Diese Bemühungen waren in starker Weise von den seelsorgerlichen und psychologischen Anliegen geprägt, die für die ostkirchliche Tradition insgesamt charakteristisch sind.
  2. Das Hauptanliegen hinter den Veränderungen, die Evagrius’ Schüler Johannes Cassianus vornahm, war eine "Verwestlichung" der ursprünglichen Idee. Dies erklärt, dass sich das Augenmerk von psychologischen auf moralische Kategorien verschob. Diese Verschiebung kennzeichnet auch die Liste, die Gregor der Große vorlegte.
  3. Das Hauptinteresse hinter dem Modell, das Thomas von Aquin entwickelte, war systematisch-theologische Reflexion. Das führte dazu, dass die Lehre von den 7 Todsünden zunehmend umfasender und gleichzeitig auch immer abstrakter wurde.
  4. Das Hauptanliegen der zeitgenössischen Beiträge zu den 7 Todsünden (die in den meisten Fällen auf der von Gregor dem Großen vorgelegten Liste beruhen) ist wiederum seelsorgerlicher Art, wie es schon für Evagrius’ ursprüngliche Liste kennzeichnend war.
Zwischen Evagrius (345-399) und Gregor (540-604) hat sich sowohl die Zahl der als "tödlich" gelisteten Sünden als auch die benutze Begrifflichkeit fortwährend geändert. In der Zeit nach Gregor hat die Liste vergleichsweise geringe Veränderungen erfahren, da sie allgemein als ein weiser und durchdachter Ansatz betrachtet wurde. Die meisten der auf Gregor folgenden Modifikationen betreffen die Art und Weise, wie jede einzelne Sünde – und die 7 Todsünden insgesamt - im Kontext einer bestimmten Zeit genau verstanden wurden.

Was bedeutet genau der Begriff "Tod" innerhalb von "Todsünde"?

Um Verwirrung zu vermeiden, ist es wichtig, zwischen zwei gänzlich verschiedenen Verwendungen des Wortes "Todsünde" zu unterscheiden:
  1. Insbesondere in der römisch-katholischen Tradition wird zwischen "Todsünden" (die nach katholischer Lehre zur vollständigen Trennung von Gott und ewiger Verdammnis führen) und "lässlichen Sünden" (die einen "teilweisen Verlust der Gnade" anzeigen und vergeben werden können) unterschieden. Diese Verwendung des Wortes "Todsünde" darf nicht mit mit der Art, wie dieser Begriff im Kontext der "7 Todsünden" benutzt wird, verwechselt werden.
  2. Beim Konzept der 7 Todsünden weist das Wort "Tod" darauf hin, dass uns Sünde vom Leben entfremdet. Natürlich kann kann man geltend machen, dass dies letztlich auf alle Sünden zutrifft (also nicht nur auf die sieben Wurzelsünden, sondern auch auf diejenigen, die sich aus ihnen ergeben). Der Ausdruck "7 Todsünden" ist ein historisch gewachsener Begriff, der – nachdem er sich erst einmal durchgesetzt hatte – nicht mehr verändert wurde. Vermutlich wäre es präziser, von "Wurzelsünden" oder "Kapitalsünden" (von lateinisch kaput, Haupt) zu sprechen, anstatt von "Todsünden".

Wie kann eine westliche Gemeinde von der ostkirchlichen Tradition lernen, ohne ihre eigene kirchliche Identität zu verleugnen?

Bei den meisten Elementen der ostkirchlichen Tradition handelt es sich um zentrale biblische Anliegen, die grundsätzlich auch in westlichen Kirchen zu finden sind, dort aber in vielen Fällen unterentwickelt sind. Wenn z.B. lutherische, pfingstkirchliche oder anglikanische Kirchen derartige Elemente verstärken, werden sie zu effektiveren lutherischen, pfingstkirchlichen oder anglikanischen Kirchen. Dies hat zur Folge, dass sie mehr Menschen erreichen, die sich der lutherischen, pfingstkirchlichen oder anglikanischen Tradition anschließen. Die Sorge, derartiges interkulturelles und interkonfessionelles Lernen untergrabe die denominationelle Identität, ist unbegründet. Das genaue Gegenteil ist richtig. Denominationen, die sich auf diese Lernprozesse einlassen, werden gesünder und folglich auch als Denominationen stärker.

Worin besteht die Bedeutung des sogenannten "Schismas" von 1054, insbesondere für protestantische Kirchen?

Das sogenannte "Schisma" von 1054 hat zu einem Zustand beigetragen, der sich als "amputiertes" Christentum bezeichnen lässt. Das Kernproblem besteht nicht darin, dass verschiedene kirchliche Gruppen unterschiedliche legale Einheiten gebildet haben, sondern dass – insbesondere zwischen Ost- und Westkirchen – das gegenseitige Lernen weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Es wäre irreführend, die Trennung zwischen der ost- und westkirchlichen Tradition des Christentums in Analogie zur Reformation im 16. Jahrhundert zu betrachten. Bei den beiden "Spaltungen" geht es um etwas grundsätzlich Verschiedenes. Bei den westlichen und östlichen Traditionen der frühen Christenheit handelte es sich von Anbeginn an um Traditionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die zusammengenommen biblisches Christentum im Vollsinne darstellten. Ohne Zweifel kann es hilfreich für eine westliche Gemeinde (z.B. eine lutherische) sein, von einer anderen Gemeinde der westlichen Tradition (z.b. einer anglikanischen) zu lernen. Aber derartige Lernprozesse sind optional und keineswegs zwingend erforderlich. Aber keine westliche Kirche kann es sich leisten, die grundlegenden Einsichten der ostkirchlichen Tradition (oder umgekehrt) zu ignorieren, da nur die Kombination der beiden Strömungen biblisches Christentum repräsentiert. Für eine lutherische Gemeinde sind z.B. die in der anglikanischen Kirche gewachsenen Einsichten – auch wenn es gewiss gewinnbringend sein kann, sich mit ihnen zu beschäftigen – nicht Teil ihrer eigenen Tradition. Aber die Einsichten der ostkirchlichen Strömung des Christentums gehören eindeutig zur Tradition jeder westlichen Kirche (und umgekehrt). In vielen Fällen wurden diese Einsichten im Laufe der Geschichte vernachlässigt oder sogar vollkommen ausgeblendet. Anders ausgedrückt: Eine Zurückweisung der Einsichten der ostkirchlichen Tradition entfremdet eine westliche Kirche von ihren eigenen Wurzeln. Genau dies ist die Ursache unzähliger Probleme, mit denen wir heute zu kämpfen haben.

Was ist die biblische Grundlage für das Konzept der Energien, wie es in diesem Buch beschrieben wird?

Beim Konzept der "Energien" handelt es sich zum eine zentrale biblische Lehre. Da die neutestamentlichen Beggriffe (wie energema, energes, energeo) in deutschen Übersetzungen in aller Regel nicht durch "Energie" (oder Ableitungen dieses Wortes) wiedergegeben werden, sind sich die meisten Christen dieser Tatsache nicht bewusst. Das hat dazu geführt, dass die Lehre von den geistlichen Energien in der Christenheit in der Vergangenheit vernachlässigt worden ist. Einer der wichtigsten Bibeltexte über das Wesen von geistlichen Energien ist 1. Korinther 12,4-6, wo zunächst von verschiedenen "Gaben" (charismata) und "Diensten" (diakonia) die Rede ist und dann – als drittes Element – die folgende Aussage hinzugefügt wird: "Es gibt verschiedene Arten von Kräften (energemata), aber es ist derselbe Gott, der da wirkt alles in allem." Während sich die christliche Lehre in gewissem Ausmaß auf Gaben (charismata) und Dienste (diakonia) konzentriert hat, ist die Lehre über die Wirkungen der Energien (energemata) in der Vergangenheit stark vernachlässigt worden.

Ist es eher gut oder schlecht, in einem bestimmten Bereich viel Energie zu haben?

Je höher unsere Energie in einem bestimmten Bereich, desto größer ist auch unser Potenzial, zum entsprechenden Gemeinschaftsmerkmal beizutragen. Gleichzeitig deutet eine hohe Energie allerdings auch auf eine größere Verwundbarkeit im Blick auf die entsprechende Sünde hin. Anders ausgedrückt: Ein hoher Energielevel beinhaltet sowohl Chancen als auch Gefahren. Deshalb sind Begriffe wie "gut" oder "schlecht" eher irreführend, da sie den Eindruck erwecken, als sei es unsere Entscheidung, ob wir in einem bestimmten Bereich viel Energie haben. Das aber ist nicht der Fall. Insofern ist jeder Energielevel "gut". Unsere Aufgabe besteht darin, das Beste darauf zu machen, indem wir die ausfindig gemachte Energie in das entsprechende Gemeinschaftsmerkmal investieren.

In welchem Verhältnis steht die Vergebung durch Jesus zu unserer aktiven Bemühung, ein besseres Leben zu führen?

Die Vergebung, die wir von Jesus empfangen haben, ist Grundlage (aber kein Ersatz) für unsere Arbeit, ein heiliges Leben zu führen. Wenn wir die Tatsache, dass Jesus uns vergibt, in unserem Bemühen um ein heiliges Leben vernachlässigen, werden wir unweigerlich zur Gesetzlichkeit neigen. Wenn wir andererseits die Aufgabe vernachlässigen, uns aktiv mit der Realität von Sünde in unserem Leben auseinanderzusetzen, führt dies zu einer Rechtfertigung unseres alten, sündigen Lebens. Bei beiden Wegen handelt es sich um Abweichungen von der biblischen Botschaft.

Welcher der beiden Ansätze steht der biblischen Lehre näher: der Weg der Verdrängung oder der Weg des Kompromisses?

Beide Wege sind Abweichungen von der biblischen Botschaft. Oberflächlich betrachtet könnte es den Eindruck machen, dass der Weg der Verdrängung den biblischen Maßstäben näher stünde, da er zumindest die Gültigkeit der biblischen Maßstäbe für unsere Zeit nicht in Frage stellt. Wenn wir allerdings die praktischen Konsequenzen dieses Ansatzes näher betrachten – die sich in aller Regel darin zeigen, dass Sünde lediglich unterdrückt oder versteckt statt überwunden wird –, dann wird deutlich, dass der Weg der Verdrängung genauso weit von der biblischen Lehre entfernt ist wie der Weg des Kompromisses.

Ist es nicht offensichtlich, dass die Welt zunehmend mehr der Sünde verfällt? Was spricht dafür, was dagegen?

Während sich bestimmte Ausdrucksweisen von Sünde im Laufe der Zeit verstärkt haben mögen (gefördert durch die Unterhaltungsindustrie mit ihrem Interesse an einer Konsumentenhaltung), lassen sich in anderen Bereichen der gesellschaftlichen Entwicklung tendenziell Verbesserungen feststellen (z.B. die nachlassende Neigung, die eigene moralische Verantwortung an andere Instanzen wie Leiter, Staat oder Kirche zu delegieren). Die grundlegende Einsicht ist jedoch, dass es sich bei Sünde um ein universelles Phänomen handelt, das sich in unterschiedlichen geschichtlichen Epochen zwar unterschiedlich darstellen kann, wobei sich weder die Quantität noch die Qualität von Sünde wesentlich verändert hat. Zu biblischen Zeiten neigten Menschen ebenso zur Sünde wie im Mittelalter, in der viktorianischen bzw. wilhelminischen Ära und unserer Zeit.

Ist es im Blick auf suchende Menschen nicht angebracht, sie als Konsumenten zu betrachten?

Wenn wir suchende Menschen als "Konsumenten" behandeln, nehmen wir sie nicht wirklich ernst. Gewiss sollten wir suchende Menschen nicht als reife Christen betrachten, aber wir sollten sie auch nicht zu Konsumenten degradieren. Es sind vielmehr Menschen, die nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden – voller Potenzial, wichtige Impulse zu empfangen und Wesentliches zur Gemeinschaft beizusteuern. Sie haben es verdient, eine Art von Begegnung mit dem Christentum zu erleben, die ihnen einen Impulse zum Wachstum vermittelt, was unabdingbar einschließt, die eigene Wohlfühlzone zu verlassen. Es ist auffallend, dass zahlreiche Gemeinden, die suchende Menschen als Konsumenten betrachten und behandeln, auch dazu neigen, ihre eigenen Mitglieder als Konsumenten zu betrachten und zu behandeln.

Gibt es nicht Bereiche, in denen es gerechtfertigt und gesund ist, Stolz zu zeigen?

In der heutigen Alltagssprache wird das Wort "Stolz" häufig zur Beschreibung eines gesunden Selbstwertgefühls benutzt (z.B. "Black Pride") oder auch, um Dankbarkeit auszudrücken ("Ich bin stolz auf meine Familie"). Im Sinne der Begrifflichkeit der 7 Todsünden sind dies aber keine Ausdrucksweisen von Stolz, sondern durchaus gesunde Verhaltensweisen.

Warum kann es nicht gelingen, Stolz damit zu bezwingen, dass man sich auf die gegensätzliche Tugend (Demut) konzentriert?

Bei allen 7 Todsünden sind die Gründe, warum das Konzept der gegensätzlichen Tugenden nicht funktioniert, im Wesentlichen die gleichen:
  1. Stolze Menschen haben einfach keine Ohren dafür, die Botschaft der Demut zu hören. Hätten sie eine Sensibilität entwickelt, diese Botschaft zu vernehmen und zu verstehen, wären sie sehr wahrscheinlich weniger stolz.
  2. Für stolze Menschen erfordert der Versuch, aktiv in die Entwicklung von Demut zu investieren, ungeheuer viel Energie. Wer stolz ist, empfindet Demut als ein "Vermeidungsziel" ("sich von etwas fort bewegen") anstatt ein "Annäherungsziel" ("sich auf etwas Erstrebenswertes hin bewegen"). Vermeidungsziele können für begrenzte Zeit und in existenziell weniger wichtigen Bereichen unseres Lebens durchaus funktionieren, aber sie versagen in dem Moment, wo es um tiefgreifende Haltungs- und Verhaltensänderungen geht.
  3. Demut ist zwar eine positive Eigenschaft, aber macht – isoliert betrachtet – keinerlei Gebrauch von der Energie, die sich hinter Stolz verbirgt: das Verlangen danach, Macht auszudrücken. Dieser Energie lässt sich jedoch durch bevollmächtigende Leitung Ausdruck verleihen. Das Bemühen, andere Menschen zu bevollmächtigen, hat den natürlichen Seiteneffekt, dass es zur Entwicklung authentischer Demut beiträgt.

Was sind einige praktische Beispiele für die Verbindung von Genuss und zweckmäßigen Strukturen?

Jede der 7 Todsünden – insbesondere Völlerei – kann zu kurzfristigem Genuss führen, während sie langfristig den Genuss zerstört. Bei zweckmäßigen Strukturen geht es darum, das Thema "Genuss" aus langfristiger Perspektive anzugehen. Kurzfristige Opfer können zu einem Weg werden, langfristig mehr Genuss zu erleben. Zweckmäßige Strukturen ermöglichen einen gesunden Rhythmus zwischen Fasten und Feiern. Während permanentes Feiern das Empfinden von Genuss unweigerlich zerstören würde, führen gelegentliche Fastenzeiten nachweislich zu einer Steigerung des Genusses.

Warum kann es nicht gelingen, Völlerei damit zu bezwingen, dass man sich auf die gegensätzliche Tugend (Enthaltsamkeit) konzentriert?

Bei allen 7 Todsünden sind die Gründe, warum das Konzept der gegensätzlichen Tugenden nicht funktioniert, im Wesentlichen die gleichen:
  1. Menschen, die zur Völlerei neigen, haben einfach keine Ohren dafür, die Botschaft der Enthaltsamkeit zu hören. Hätten sie eine Sensibilität entwickelt, diese Botschaft zu vernehmen und zu verstehen, hätten sie vermutlich weitaus weniger mit Völlerei zu kämpfen.
  2. Für Menschen, die zur Völlerei neigen, erfordert der Versuch, auf Enthaltsamkeit umzuschalten, ungeheuer viel Energie. Solche Menschen empfinden Enthaltsamkeit als ein "Vermeidungsziel" ("sich von etwas fort bewegen") anstatt ein "Annäherungsziel" ("sich auf etwas Erstrebenswertes hin bewegen"). Vermeidungsziele können für begrenzte Zeit und in existenziell weniger wichtigen Bereichen unseres Lebens durchaus funktionieren, aber sie versagen in dem Moment, wo es um tiefgreifende Haltungs- und Verhaltensänderungen geht.
  3. Die Fähigkeit zur Enthaltsamkeit ist zwar eine positive Eigenschaft, aber macht – isoliert betrachtet – keinerlei Gebrauch von der Energie, die sich hinter Völlerei verbirgt: das Verlangen nach Genuss. Dieser Energie lässt sich jedoch mit Hilfe von zweckmäßigen Strukturen Ausdruck verleihen, indem wir lernen, das Pendel zwischen Fasten und Feiern schwingen zu lassen.

Gibt es bestimmte Kulturen, die für Neid anfälliger sind als andere? Welche sind es? Warum?

Es gibt in der Tat Kulturen, die besonders anfällig für Neid sind. Von der Tendenz her scheinen z.B. europäische Gesellschaften (insbesondere Deutschland und Skandinavien) an dieser Stelle verwundbarer zu sein als nordamerikanische Gesellschaften. Bewegungen, die Gefühle von Neid für ihre Zwecke instrumentalisieren, haben in Europa bessere Chancen als etwa in Amerika. Wenn man solche verallgemeinernden Gesamtbewertungen macht, muss man allerdings sofort hinzufügen, dass es hier lediglich um geringfügig stärkere (oder auch schwächere) Tendenzen geht. Unabhängig davon gilt, dass sich ausnahmslos jede Kultur mit der Sünde des Neids auseinanderzusetzen hat.

Warum kann es nicht gelingen, Neid damit zu bezwingen, dass man sich auf die gegensätzliche Tugend (Freundlichkeit) konzentriert?

Bei allen 7 Todsünden sind die Gründe, warum das Konzept der gegensätzlichen Tugenden nicht funktioniert, im Wesentlichen die gleichen:
  1. Neidische Menschen haben einfach keine Ohren dafür, die Botschaft der Freundlichkeit zu hören. Hätten sie eine Sensibilität entwickelt, diese Botschaft zu vernehmen und zu verstehen, wären sie sehr wahrscheinlich weniger neidisch.
  2. Für neidische Menschen erfordert der Versuch, diejenigen, die man beneidet, freundlich zu behandeln, ungeheuer viel Energie. Wer neidisch ist, empfindet Freundlichkeit gegenüber den Beneideten als ein "Vermeidungsziel" ("sich von etwas fort bewegen") anstatt ein "Annäherungsziel" ("sich auf etwas Erstrebenswertes hin bewegen"). Vermeidungsziele können für begrenzte Zeit und in existenziell weniger wichtigen Bereichen unseres Lebens durchaus funktionieren, aber sie versagen in dem Moment, wo es um tiefgreifende Haltungs- und Verhaltensänderungen geht.
  3. Freundlichkeit ist zwar eine positive Eigenschaft, aber macht – isoliert betrachtet – keinerlei Gebrauch von der Energie, die sich hinter Neid verbirgt: das Verlangen nach Identität. Dieser Energie lässt sich jedoch durch gabenorientierte Mitarbeit Ausdruck verleihen. Das Bemühen, selbst im Einklang mit seinen Gaben zu leben und auch anderen auf diesem Weg zu helfen, hat den natürlichen Seiteneffekt, dass es zur Entwicklung authentischer Freundlichkeit beiträgt.

Ist nicht "Gier", wie sie in diesem Kapitel beschrieben wird, die Triebfeder des Kapitalismus?

Ganz sicher. Manche Autoren ziehen aus dieser Beobachtung die Schlussfolgerung: "Wenn das so ist, dann sollten wir doch Gier nicht als Sünde betrachten." Allerdings macht die gegensätzliche Schlussfolgerung – insbesondere in Anbetracht des biblischen Befundes – sehr viel mehr Sinn: "Wenn das so ist, dann muss sich eine kapitalistische Gesellschaft in vielen Bereichen grundlegend verändern." Es lässt sich leicht zeigen, dass nahezu alle großen Probleme, die durch den Kapitalismus verursacht werden, von der Bankenkrise bis hin zu ökologischen Problemen, direkt oder indirekt mit Gier in Verbindung stehen. Jede Gesellschaft ist auf eine kritische Masse von Menschen angewiesen, deren wirtschaftliche Entscheidungen nicht von Gier bestimmt sind.

Warum kann es nicht gelingen, Gier damit zu bezwingen, dass man sich auf die gegensätzliche Tugend (freiwillige Armut) konzentriert?

Bei allen 7 Todsünden sind die Gründe, warum das Konzept der gegensätzlichen Tugenden nicht funktioniert, im Wesentlichen die gleichen:
  1. Gierige Menschen haben einfach keine Ohren dafür, die Botschaft der freiwilligen Armut zu hören. Hätten sie eine Sensibilität entwickelt, diese Botschaft zu vernehmen und zu verstehen, wären sie sehr wahrscheinlich weniger gierig.
  2. Für gierige Menschen erfordert der Versuch, ihr Leben auf freiwillige Armut umzustellen, ungeheuer viel Energie. Wer gierig ist, empfindet freiwillige Armut als ein "Vermeidungsziel" ("sich von etwas fort bewegen") anstatt ein "Annäherungsziel" ("sich auf etwas Erstrebenswertes hin bewegen"). Vermeidungsziele können für begrenzte Zeit und in existenziell weniger wichtigen Bereichen unseres Lebens durchaus funktionieren, aber sie versagen in dem Moment, wo es um tiefgreifende Haltungs- und Verhaltensänderungen geht.
  3. Die Fähigkeit zur freiwilligen Armut ist zwar eine positive Eigenschaft, aber macht – isoliert betrachtet – keinerlei Gebrauch von der Energie, die sich hinter Gier verbirgt: das Verlangen nach Versorgung. Dieser Energie lässt sich jedoch durch bedürfnisorientierte Evangelisation Ausdruck auf wunderbare Weise verleihen. Wir dürfen – und sollten sogar! – mehr und mehr empfangen, solange wir das, was wir empfangen haben, mit anderen Menschen teilen.

Woran liegt es, dass sich die meisten christlichen Bücher über Liebe vor allem (wenn nicht gar ausschließlich) auf die "weichen Aspekte" von Liebe konzentrieren, anstatt im gleichen Maße Gerechtigkeit und Wahrheit einzubeziehen?

Vermutlich ist der wichtigste Faktor, der zu diesem Phänomen beiträgt, ein von Hollywood geprägtes Verständnis von Liebe (das so gut wie nie die "härteren" Aspekte der Liebe, wie Gerechtigkeit und Wahrheit, umfasst). Im Leben mancher Menschen ist der Einfluss des von Hollywood geprägten Konzepts derartig stark, dass sie es auf die biblischen Aussagen zum Thema Liebe projizieren. Am Ende sind sie vollkommen davon überzeugt, die Bibel vertrete ein ausschließlich "weiches" Konzept von Liebe, da sie jedes Mal, wenn sie in der Bibel das Wort "Liebe" finden, eine primär romantische Vorstellung in die biblischen Aussagen hineinlesen.

Warum kann es nicht gelingen, Wut damit zu bezwingen, dass man sich auf die gegensätzliche Tugend (Milde) konzentriert?

Bei allen 7 Todsünden sind die Gründe, warum das Konzept der gegensätzlichen Tugenden nicht funktioniert, im Wesentlichen die gleichen:
  1. Menschen, die leicht wütend werden, haben einfach keine Ohren dafür, die Botschaft der Milde zu hören. Hätten sie eine Sensibilität entwickelt, diese Botschaft zu vernehmen und zu verstehen, würden sie wahrscheinlich weitaus seltener wütend werden.
  2. Für wütende Menschen erfordert der Versuch, auf Milde umzustellen, ungeheuer viel Energie. Wer wütend ist, empfindet Milde als ein "Vermeidungsziel" ("sich von etwas fort bewegen") anstatt ein "Annäherungsziel" ("sich auf etwas Erstrebenswertes hin bewegen"). Vermeidungsziele können für begrenzte Zeit und in existenziell weniger wichtigen Bereichen unseres Lebens durchaus funktionieren, aber sie versagen in dem Moment, wo es um tiefgreifende Haltungs- und Verhaltensänderungen geht.
  3. Milde ist zwar eine positive Eigenschaft, aber macht – isoliert betrachtet – keinerlei Gebrauch von der Energie, die sich hinter dem Wut verbirgt: das Verlangen nach Gerechtigkeit. Durch die Entwicklung liebevoller Beziehungen (im blibschen Sinne) lässt sich jedoch dieser Energie Ausdruck verleihen. Das Bemühen, liebevolle Beziehungen wachsen zu lassen, führt zu einer Form von Milde, die in keiner Weise dem Verlangen nach Gerechtigkeit widerspricht.

Ist es realistisch, von jedem Christen die Art von Wachstum zu erwarten, die in diesem Kapitel beschrieben wird? Warum oder warum nicht?

Dies sollte in der Tat das Ziel jedes Christen sein. Dabei müssen wir allerdings realistisch davon ausgehen, dass längst nicht jeder dieses Ziel auch erreichen wird. Aber insbesondere für Leiter ist es entscheidend, diese Ebene von Reife zu erlangen. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser Leiter besteht dann darin, anderen Menschen dabei zu helfen, ihrerseits die Rolle des Konsumenten zu verlassen und ein Jünger Jesu zu werden.

Warum kann es nicht gelingen, Trägheit damit zu bezwingen, dass man sich auf die gegensätzliche Tugend (Eifer) konzentriert?

Bei allen 7 Todsünden sind die Gründe, warum das Konzept der gegensätzlichen Tugenden nicht funktioniert, im Wesentlichen die gleichen:
  1. Träge Menschen haben einfach keine Ohren dafür, Botschaften, die auf auf eine Steigerung des Eifers abzielen, zu hören. Hätten sie eine Sensibilität entwickelt, diese Botschaft zu vernehmen und zu verstehen, wären sie sehr wahrscheinlich weniger träge.
  2. Für träge Menschen erfordert der Versuch, aktiv in die Entwicklung von Eifer zu investieren, ungeheuer viel Energie. Wer träge ist, empfindet Eifer als ein "Vermeidungsziel" ("sich von etwas fort bewegen") anstatt ein "Annäherungsziel" ("sich auf etwas Erstrebenswertes hin bewegen"). Vermeidungsziele können für begrenzte Zeit und in existenziell weniger wichtigen Bereichen unseres Lebens durchaus funktionieren, aber sie versagen in dem Moment, wo es um tiefgreifende Haltungs- und Verhaltensänderungen geht.
  3. Eifer ist zwar eine positive Eigenschaft, aber macht – isoliert betrachtet – keinerlei Gebrauch von der Energie, die sich hinter Trägheit verbirgt: das Verlangen nach Erneuerung. Dieser Energie lässt sich jedoch durch leidenschaftliche Spiritualität Ausdruck verleihen. Das Bemühen, leidenschaftliche Spiritualität zu entwickeln, hat den natürlichen Seiteneffekt, dass es zu wachsendem Eifer in nahezu allen Lebensbereichen führt.

Sollten wir unsere Gottesdienste nicht zugänglicher für Außenstehende machen? Was spricht dafür, was dagegen?

Linie in einer warmen und annehmenden Haltung gegenüber Besuchern ausdrücken. Es bedeutet nicht notwendigerweise Veränderungen in der Art, wie wir den Gottesdienst feiern. Gottesdienst ist nicht in erster Linie für außenstehende Besucher gedacht. Es handelt sich hier vielmehr um die intimste Weise, wie Christen Gott begegnen. Jede Gemeinde muss dafür Sorge tragen, dass suchenden Menschen mit Liebe begegnet wird – und gleichzeitig, dass jeder erleben kann, wie es aussieht, wenn eine große Menge von Menschen zusammenkommt, um zum Ausdruck zu bringen, dass Gott wichtiger ist als unsere eigenen Befindlichkeiten. Jeder von uns sollte bereit und in der Lage sein, Besuchern in den Teilen des Gottesdienstes, die ihnen (noch) nicht zugänglich sind, zu unterstützen.

Warum kann es nicht gelingen, Wollust damit zu bezwingen, dass man sich auf die gegensätzliche Tugend (Keuschheit) konzentriert?

Bei allen 7 Todsünden sind die Gründe, warum das Konzept der gegensätzlichen Tugenden nicht funktioniert, im Wesentlichen die gleichen:
  1. Menschen, die zu Wollust neigen, haben einfach keine Ohren dafür, die Botschaft der Keuschheit zu hören. Hätten sie eine Sensibilität entwickelt, diese Botschaft zu vernehmen und zu verstehen, würden sie sehr wahrscheinlich weniger zu Wollust neigen.
  2. Für Menschen, die zu Wollust neigen, erfordert der Versuch, auf Keuschheit umzustellen, ungeheuer viel Energie. Menschen mit wollüstigen Tendenzen empfinden Keuschheit als ein "Vermeidungsziel" ("sich von etwas fort bewegen") anstatt ein "Annäherungsziel" ("sich auf etwas Erstrebenswertes hin bewegen"). Vermeidungsziele können für begrenzte Zeit und in existenziell weniger wichtigen Bereichen unseres Lebens durchaus funktionieren, aber sie versagen in dem Moment, wo es um tiefgreifende Haltungs- und Verhaltensänderungen geht.
  3. Keuschheit ist zwar eine positive Eigenschaft, aber macht – isoliert betrachtet – keinerlei Gebrauch von der Energie, die sich hinter der Wollust verbirgt: das Verlangen nach Intimität. Durch inspirierende Anbetungserfahrungen lässt sich indessen dieser Energie auf wunderbare Weise Ausdruck verleihen, sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber anderen Christen. Derartige Erfahrungen von inspirierender Anbetung haben den natürlichen Seiteneffekt, dass sie Menschen zur Keuschheit zu bevollmächtigen vermögen.

Worin besteht der Unterschied zwischen den Prinzipien, die NCD lehrt, und den Arbeitshilfen, die NCD entwickelt hat?

Sowohl aus biblischer wie aus empirischer Perspektive sind die Prinzipien der natürlichen Gemeindeentwicklung (wie z.B. liebevolle Beziehungen, gabenorientierte Mitarbeiterschaft, bevollmächtigende Leitung etc.) für jeden bindend. Völlig unabhängig davon, ob wir diese Prinzipien mögen oder nicht – wir müssen sie anwenden. Dieser Grundsatz gilt für die Arbeitsmaterialien, die NCD entwickelt hat (wie z.B. das Gemeindeprofil, den Empowerment-Test oder auch den Trinitarischen Kompass), nicht. Wenn Sie einige dieser Arbeitshilfen als nützlich empfinden, gebrauchen Sie sie. Wenn das nicht der Fall sein sollte, können Sie andere Hilfsmittel einsetzen, Ihre eigenen Hilfsmittel entwickeln oder vollends ohne derartige Hilfsmittel arbeiten. Diese Unterscheidung ist Thema eines Online-Videos.

Wie können Menschen ganz konkret die ausfindig gemachten Energien auf der Ebene der Gesamtgemeinde zum Einsatz bringen?

Gemeinden, die bewusst die Prinzipien der natürlichen Gemeindeentwicklung anwenden, werden dankbar dafür sein, im Bereich aller Gemeinschaftsmerkmale Gemeindemitglieder mit hoher Energie ausfindig machen zu können. Da die Qualitätsmerkmale gesunder Gemeinden und die Gemeinschaftsmerkmale gesunder Kleingruppen nahezu identisch sind, besteht ein willkommener Seiteneffekt des Geistliche-Energie-Tests darin, Menschen zu identifizieren, die für jedes der Qualitätsmerkmale Energie haben. Der Einsatz dieser Energien auf der Ebene der Gesamtgemeinde ist ebenso wichtig wie auf der Ebene der Kleingruppe. Wenn wir darangehen, Menschen zu finden, die sich bewusst im Bereich eines bestimmten Qualitätsmerkmals engagieren, dann sollten diejenigen, die in diesem Bereich die höchste Energie haben, die ersten sein, auf die wir zugehen. Dieses Thema wir in einem Online-Video behandelt.

Worin besteht der Unterschied zwischen einer Konzentration auf das "Licht" und der Philosophie des "positiven Denkens"?

Der gemeinsame Nenner beider Ansätze ist die Konzentration auf das "Positive" (Licht) statt auf das "Negative" (Dunkelheit). Die drei wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Ansätzen sind die folgenden:
  1. Bisweilen ist es schmerzhaft, sich dem Licht auszusetzen. Positives Denken neigt dazu, dieser Art von Schmerz aus dem Wege zu gehen.
  2. "Positiv" ist ein vieldeutiger Begriff, der sich für die unterschiedlichsten Anliegen (biblische wie unbiblische) in Anspruch nehmen lässt. In vielen Fällen ist es sehr viel wichtiger, danach zu fragen, was richtig ist (und auch was falsch ist), anstatt nach dem, was als positiv (oder negativ) empfunden werden mag.
  3. Einige Strömungen des positiven Denkens neigen dazu, die Realität der Finsternis (z.B. dunkle Bereiche in uns selbst) schlicht zu ignorieren, anstatt sie wahrzunehmen und dann zu überwinden. Das kann dazu führen, dass bestimmte Aspekte unseres Lebens lediglich unterdrückt werden, anstatt sich konstruktiv mit ihnen auseinanderzusetzen.

Die Bibel spricht zwar von Licht und Finsternis, aber nicht von den "Farben des Lichts". Ist der Drei-Farben-Kompass biblisch?

Die Begrifflichkeit des Drei-Farben-Kompasses (vor allem der Gebrauch der Begriffe grün, rot und blau) ist nicht der biblischen Sprache entlehnt. Allerdings sind die Inhalte, die diese Begriffe kommunizieren, biblische Anliegen. Ja, es handelt sich an dieser Stelle sogar um zentrale biblische Anliegen.

Was müssen wir genau tun, um ein Gruppenprofil zu erheben?

Das Gruppenprofil wird ab September 2013 erhältlich sein.

Gibt es Gruppenarten, bei denen es unangemessen wäre, an den Energien – wie in diesem Kapitel vorgeschlagen – zu arbeiten?

Nein. Es gibt zwar Gruppenarten, in denen es unangemessen wäre, das Buch "Die 3 Farben der Gemeinschaft" gemeinsam durchzuarbeiten, da die Gruppe nicht für solche Zwecke konzipiert wurde (z.B. Ausschlüsse, Arbeitsgruppen etc.). Aber auch in derartigen Gruppen sind alle sieben Energien aktiv und beeinflussen – sehr viel stärker, als es den Teilnehmern bewusst sein mag – die Arbeit und die Entscheidungen dieser Gruppen. In vielen Fällen erklären sie auch potenzielle Konflikte, die in den Gruppen aufkommen. Es kann verheerende Konsequenzen haben, diese Energien nicht wahrzunehmen und sie nicht kreativ zu nutzen.

Wie kann ich Training in Spiritual Change Talk bekommen?

Einer der drei Hauptteile des Buches Die 3 Farben der Leiterschaft, beschäftigt sich ausschließlich mit Spiritual Change Talk. Abgesehen von der "Grundstufe" von Spiritual Change Talk (die im Wesentlichen darin besteht, wachstums-stimulierende Fragen zu stellen), gibt es in den mit "Change Talk Plus" überschriebenen Abschnitten Anleitungen zu fortgeschrittenen Techniken. Für Menschen, die tiefer in die Materie eintauchen wollen, gibt es ein zusätzliches E-Book zu jeder der "Change Talk Plus"-Techniken. Um mehr Informationen darüber zu erhalten, klicken Sie hier und anschließend auf den Link "Spiritual Change Talk", den sie unten links auf der Seite finden.

Wie kann ich mit Hilfe von Spiritual Change Talk jemanden durch ein Buch der Reihe "Gemeinde natürlich entwickeln" führen?

Alle Bücher der Reihe "Gemeinde natürlich entwickeln" sind für den Einsatz in Kleingruppen angelegt. Darüber hinaus kann jedes Buch der Reihe auch in einer (gegenseitigen) Mentoring-Beziehung zwischen zwei Menschen eingesetzt werden. Während die Bücher die Inhalte beschreiben, mit denen Sie sich beschäftigen, ist Spiritual Change Talk die Methode, mittels derer Sie sich diese Inhalte aneignen. Der Einsatz von Spiritual Change Talk stellt sicher, dass die Beschäftigung mit den Büchern sich nicht auf "Kopfwissen" beschränkt, sondern zu tiefgehenden Verhaltensänderungen und Wachstumsprozessen führt.

Wo kann ich eine Zusammenfassung der Innere-Stimmen-Übung und ein Formblatt mit einem leeren Schaubild des Inneren Teams herunterladen?

Um diese Papiere als PDF-Files herunterzuladen, klicken Sie hier.

Worin besteht der Unterschied zwischen einem gesunden "Inneren Team" und einer "multiplen Persönlichkeit"?

Innerhalb eines gesunden Inneren Teams mag es zwar Spannungen zwischen einzelnen Teammitgliedern geben, aber dennoch kooperieren alle konstruktiv miteinander. Je schwächer ausgeprägt diese Kooperation ist, desto mehr wächst die Gefahr einer "multiplen Persönlichkeit". Hat die Disintegration ein extremes Ausmaß erreicht, dann verhalten sich einzelne Teammitglieder so, als wenn sie vollständig unabhängige Persönlichkeiten ohne jede Beziehung zu den anderen wären.

Worin besteht der Unterschied zwischen einer "inneren Stimme" und einem potenziellen "Dämon"?

Etwas vergröbernd ausgedrückt lassen sich alle inneren Stimmen drei Kategorien zuordnen:
  1. Diejenigen, die sich bereits im Einlang mit dem Weg der Gemeinschaft befinden.
  2. Diejenigen, die ambivalente oder geradewegs falsche Botschaften kommunizieren (die im Laufe des Prozesses korrigiert werden müssen), während die ihnen zugrundeliegenden Anliegen gehört und an einer Integration gearbeitet werden muss.
  3. Diejenigen, die nicht wirklich Teil der jeweiligen Person sind, sondern anderen Quellen entstammen.
Während Stimmen der ersten beiden Kategorien integriert werden müssen, gilt dies für Stimmen der dritten Kategorie nicht. Es ist diese dritte Kategorie, in der Sie bisweilen auf ein Phänomen stoßen, das einige Traditionen mit "Dämonen" in Verbindung bringen. Für diese Stimmen ist es kennzeichnend, dass sie Menschen unfrei machen (man erlebt sich selbst als "gebunden", weil man tatsächlich gebunden ist) und dass sie eine Form von Macht über die anderen Teammitglieder ausüben, die das gesamte Team gefährdet und zu zerstören vermag. Von diesen falschen "Teammitgliedern" müssen wir uns verabschieden (der biblische Begriff heißt "ekballo", wörtlich "herausschmeißen").

Kann es Interessen von bestimmten innerer Stimmen geben, die nicht integriert werden sollten?

Ja, bisweilen ist das der Fall. Sie mögen auf selbstzerstörerische Motive stoßen (d.h. Motive, die zwar für das einzelne Teammitglied nicht notwendigerweise selbstzerstörerisch sind, wohl aber für das Team als Ganzes). Diese Motive können nicht "integriert" werden. Sie sollten sich allerdings stets vor Augen halten, dass die Mehrheit der "sündigen Stimmen" von berechtigten Anliegen ausgehen – nämlich den sieben Energien. Sie sollten sich sehr viel Mühe geben, nach konstruktiven Ausdrucksmöglichkeiten für diese Energien (über die sieben Gemeinschaftsmerkmale) zu suchen, anstatt die Stimmen lediglich zum Verstummen bringen zu wollen.

In welchen Fällen wäre es gerechtfertigt, dass der Teamleiter ein bestimmtes Teammitglied rundweg zurückweist, wenn er den Eindruck hat, dass diese Stimme das Team in keiner Weise voranzubringen vermag?

Der erste Schritt besteht immer darin, mit großer Geduld nach den zugrundeliegenden Anliegen der jeweiligen Stimme zu fragen. Wenn Sie herausfinden sollten, dass auch dieses Anliegen ein destruktives ist (was allerdings sehr viel seltener der Fall ist, als die meisten von uns annehmen würden!), kann es an der Zeit sein, diese Stimme zurückzuweisen.

Führt eine "integrierte Entscheidung" dazu, dass der Kampf zwischen den verschiedenen Teammitgliedern zum Erliegen kommt?

Eindeutig nicht. Wie in einem realen Team sind Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Teammitgliedern normal und sogar notwendig. Die Aufgabe des Teamleiters ist es, diese Auseinandersetzungen so zu moderieren, dass es zu konstruktiven Ergebnissen kommt, anstatt darauf zu hoffen, dass die Konflikte eines Tages aufhören würden. Diese Art von inneren Auseinandersetzungen ist eine der wichtigsten Quellen menschlicher Kreativität.

Welche Staffelpreise gibt es, wenn wir den Geistliche-Energie-Test in einer ganzen Gruppe einsetzen wollen?

Um genaue Informationen zu Staffelpreisen zu erhalten, klicken Sie hier.

Wie kann ich das Leiterschaftstraining, das in "Die 3 Farben der Leiterschaft" beschrieben wird, erhalten?

Die 3 Farben der Leiterschaft wurde gerade erst veröffentlicht. In Zukunft ist zu erwarten, dass zahlreiche Gruppen sowohl formelles als auch informelles Training auf diesem Gebiet anbieten. Allerdings muss niemand darauf warten, bis andere derartige Angebote machen. Wenn Sie daran interessiert sind, qualifiziertes Training in bevollmächtigender Leitung zu erhalten, bringen Sie einige Menschen, die dieses Interesse mit Ihnen teilen, in einer Gruppe zusammen. Gegenseitiges Lernen im Rahmen einer interaktiven Gruppe ist eine hervorragende – vielleicht sogar die beste – Art des Lernen. Das gilt insbesondere im Bereich von Leiterschaft.

Was sind die wichtigsten Dinge, die es zu beachten gilt, wenn wir Nichtchristen erreichen wollen?

Pointiert gesagt: Der bei Weitem wichtigste Faktor ist es, selbst eine gewinnende Haltung und Ausstrahlung zu haben. Das schließt die Fähigkeit ein, transparent zu sein, sich verwundbar zu machen und bereit zu sein, sowohl zu geben als auch zu empfangen. Nichtchristen haben in der Regel ein untrügliches Gespür dafür, ob eine Gruppe es bewusst darauf angelegt hat, Außenstehende zu gewinnen, oder ob von ihr eine authentische Anziehungskraft ausgeht, die ganz natürlich aus dem Leben der Mitglieder fließt.

Wenn unsere Gemeinde bisher noch keine Kleingruppen hat, die auf Multiplikation hin ausgerichtet sind, was würden Sie als ersten Schritt empfehlen?

Beginnen Sie nicht, indem Sie über Pläne reden, wie sich Gruppen multiplizieren können. Das ist die Frucht. Beginnen Sie, indem Sie sich auf die Entwicklung von bevollmächtigenden Leitern konzentrieren. Vielleicht fangen Sie mit einem ohne Zwei Co-Leitern an, und sobald diese bevollmächtigt worden sind, bevollmächtigen sie weitere Menschen. Die 3 Farben der Leiterschaft zeigt Ihnen, wie Sie einen solchen Prozess beginnen und aufrechterhalten können.